Ja, das war schon was, am Samstag Abend in München am Königsplatz. Andreas Gabalier hat 24.000 Zuhörer in seinen Bann gezogen und die Bühne gerockt. Und ich mitten drin. Eine tolle Sache. Und dann, so mir nichts dir nichts, wird mir eine total neue Lebensweisehit zuteil: „Ohne Handy geht heute gar nichts mehr“. Ja klar, das hab Ihr Euch schon tausendmal gedacht – nichts neues – die Gesellschaft hat sich geändert – ja stimmt – aber wie das mit einem Handy in Zusammenhang steht, das sag ich Euch jetzt:
Nach ca. 1 Stunde riesen Gaudi – Musik leitete Herr Herr Gabalier ein sehr trauriges Lied ein. Er berichtet von einem schweren Verlust, denn er hatte innerhalb von 2 Jahren seinen Vater und seine kleine Schwester verloren. Dieses Ereignis verarbeitet er unter anderem mit einem Lied. Er hat alle 24 tausend Zuhörer gebeten ganz leise zu sein, zuzuhören und nach dem Lied nicht zu klatschen. Echte Gänsehaut kommt da auf, wenn 24 tausend Leute „ruhig sind“. STILLE – und jetzt kommst – nein es hat kein Handy geklingelt – sondern:
Er hat sich dann gewünscht, dass alle für die Stimmung Ihr Licht hochhalten. Zu meiner Zeit hat ja jeder noch ein Feuerzeug dabei gehabt. Erstens war man ja Raucher und zweitens wenn nicht, dann musste man ja unbedingt Feuer geben können, um ein Gespräch anzufangen. Tja, aber wie es denn heute, in unserer tollen übertriebenen Zeit. Rauchen Verboten! Nicht mal auf dem Oktoberfest darf man noch Rauchen. Auf dem Bahnhof steht man wie ein geächteter in einem markierten Viereck zum Rauchen, und überhaupt: Alles ungesund und nicht BIO. Es waren also fast nur Nichtraucher auf dem Konzert.Was ist dann passiert? Nichts – Es gingen nur 2 – 3 Lichter an! Meine Gänsehaut wich einem leichten Grinsen und da hatte Herr Gabalier die „zündende“ Idee. „Ihr habt doch hoffentlich alle a Handy dabei – oder? Holts das bitte raus und macht die Displays an.“
Da war er also – der ultimative Grund ein Handy zu haben – und die Smartphone Besitzer haben natürlich eine größere Lebensberechtigung wie die Normalos – denn das Display ist ja größer!
Es wurde dann auch ziemlich stimmungsvoll, obwohl es mit kleinen Feuerzeugflammen bestimmt noch eindrucksvoller geworden wäre.
Meine Tochter hat also inzwischen auch schon ein Smartphone – klar – ohne geht’s ja nicht mehr und so schließe ich meinen heutigen Beitrag mit einem bayrischen Gstanzl auf hochdeutsch:
Heute hat jeder schon ein Handy
die ganzen Jugendlichen werden langsam zu Depp
Sag ich zu meiner Tochter: „Jetzt gehst aber aufräumen“
Sagt Sie: „Ja gibt’s denn da noch keine App“